Historie

Geschichte erleben

Vom einstigen Clubraum zum Restaurant Undine

Bei der Einweihung des neuen Rudergebäudes am 19./20. September 1925 sehen wir noch ein reines Bootshaus mit Umkleideräumen, Clubraum und Hausmeisterwohnung. Bereits sehr bald nach dem Bezug des Hauses stellte sich heraus, dass ein reines Bootshaus in seiner Unterhaltung für einen Ruderverein finanziell eine erhebliche Belastung darstellte. Etwa 1938 zog in die Räume der ursprünglichen Bootshalle ein Café ein, das fortan als Haus UNDINE ein gesellschaftliches Zentrum darstellte. Berühmt war es vor allem wegen seiner sonntäglichen Tanznachmittage im Sommer auf der großen Terrasse mit Musikpavillon. Aber auch als Speiserestaurant war das Haus UNDINE eine der ersten Adressen in Saarbrücken. Nach und nach sank der Ruf des Hauses- beim 50jährigen Vereinsjubiläum 1975 war es eine reine Bierkneipe geworden und die Räume wurden eine Zeit lang teilweise vom Wasser- und Schifffahrtsamt genutzt. 1993 wurden diese Räume wieder der Gastronomie eingegliedert und renoviert und fielen zum Jahreswechsel 1993/94 gleich wieder dem großen Hochwasser zum Opfer. Mit Spenden und Arbeitseinsätzen der Vereinsmitglieder wurden die Schäden behoben und die Gastronomie nahm Dank guter Pächter wieder Fahrt auf.

Ende April 2010 übernahm Inhaberin Britta Bruch die Undine, tatkräftig unterstützt von Tochter Charlotte Bruch, erneuerte die gesamte Küche, setzte Akzente mit frischen Farben und neuen Möbeln um ihre Gäste für diesen wunderbaren Standort neu zu begeistern und kulinarisch zu verwöhnen. Wer in Saarbrücken idyllisch speisen möchte, wenige Meter abseits des Trubels der Innenstadt mit direktem Blick auf die Saar und die grünen Stadenanlagen, der findet hier seinen Platz.

Die unvergleichliche Lage der Undine und das wunderschöne Ambiente locken gleichermaßen Radfahrer, Spaziergänger, die Mitglieder des gleichnamigen Ruderclubs, Studenten und Geschäftsleute der Großregion Saarbrücken an. Das Undine Team empfiehlt sich als kompetenter Gastgeber für Familien- Betriebs- und Weihnachtsfeste. In den Banketträumen im 1. Stock mit Balkon und dem Undine-typischen Traumblick finden 25 bis 90 Personen Platz zum ungestörten Feiern. Neben dem Restaurant mit 70 Plätzen warten in den Sommermonaten in dem Kult- Biergarten 120 Plätze teils unter schattigen Platanen auf die Gäste.

Die Historie der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine e.V.
Undine (auch Undene, lat. unda = Welle, oder auch französisch Ondine = Nixe) ist ein weiblicher, jungfräulicher Wassergeist. Sie gehört zu den so genannten halbgöttlichen Elementargeistern.

Am 25. April 1925 wurde der Verein von acht Ruderern des Ruder Club Saar e.V. (RCS) gegründet, die mit den Ruder- und Trainingsbedingungen ihres Vereins nicht mehr zufrieden waren. Die große sportliche Begeisterung, die das Land nach dem ersten Weltkrieg erfasste, bescherte diesem neu gegründeten Sportverein einen enormen Aufschwung. Nach achtzehn Monaten zählte die Saarbrücker Rudergesellschaft Undine e.V. bereits 329 Mitglieder.  Nach einem Jahr im Holzschuppen der Ruderfamilie Enderle am St. Johanner Ufer wurde  ein altes Kanalschiff angeschafft und am 8/) Mai 1926 als erstes Undine-Bootshaus eingeweiht, das auch die Bootsflotte von zwanzig Einheiten aufnahm. 1927 folgte ein weiteres Saarschiff zur Aufnahme weiterer Boote, denn 447 Mitglieder trugen mittlerweile das Undine Abzeichen am Rockaufschlag.

Im ersten Gründungsjahr wurden bereits Regattaerfolge gefeiert. Getragen von der Begeisterung der Mitglieder und dem Wettbewerb der beiden Rudervereine in Saarbrücken entwickelte sich die Saarbrücker Rudergesellschaft Undine e.V. in wenigen Jahren zu einem namhaften Ruderclub mit über 600 Mitgliedern.

Am 19. September 1931 wurde das neue Bootshaus eingeweiht, das bis heute Mittelpunkt des sportlichen und gesellschaftlichen Vereinslebens ist. 1932 – sieben Jahre nach Gründung des Vereins – ging der Titel des Deutschen Meisters im Vierer mit Steuermann an Athleten der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine e.V. 1934 richtet die Undine die bis dahin größte Regatta im deutschen Rudersport aus: 55 Vereine mit 254 Mannschaften und über 1000 Aktiven bevölkerten das Saarufer und zeigten große sportliche Leistungen.

Durch den 2. Weltkrieg wurde diese positive Entwicklung gestoppt, viele Vereinsmitglieder fielen der grausamen Katastrophe zum Opfer. Damit der anrückende Feind die Ruderboote nicht als Notsteg verwenden konnte, wurde die gesamte Flotte zertrümmert und in die Saar geworfen. Die wertvollen Boote türmten sich vor der Alten Brücke und wurden schließlich von den heimkehrenden Bürgern Saarbrückens in den Öfen verheizt. Nach den Vorstellungen der damaligen Besatzungsmacht sollten die Sportvereine nie wieder auferstehen. Über die Gründung sogenannter „Omnisportvereine, denen sich die ehemaligen Vereine anschließen durften -1948 wählte die „Ruderabteilung“ des 1. FC Saarbrücken wieder einen Vorsitzenden- entwickelte sich mühsam wieder ein Vereinsleben. 1949 gelang durch die Beiträge von wieder 200 Mitgliedern, Spenden und Darlehensaufnahme die Wiederherstellung des Bootshauses und der Ankauf mehrerer Boote in Straßburg und Metz. 1950 betrug die Mitgliederzahl 348.

Das Jahr 1951 brachte dem Verein große sportliche Erfolge, wie den Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Einer durch Günter Schütt, der diesen Erfolg  nur zwei Jahre später wiederholen konnte. 1952 trat das Saarland als selbständige olympische Nation bei den Olympischen Spielen in Helsinki an. Meister-Skuller Günther Schütt erreichte auf dem finnischen Meerbusen einen hervorragenden siebten Platz. In der 90 jährigen Vereinsgeschichte wurden für die Saarbrücker Rudergesellschaft Undine e.V. weit mehr als tausend Regattaerfolge verbucht. Hochrangige Siege bei den Olympischen Regatten, Weltmeisterschaften, FISA-Championaten, Eichkranzrennen, Junioren-Weltmeisterschaften, Deutschen Meisterschaften und den U 23-Weltmeisterschafte (Nations-Cup) sind die herausragende stolze sportliche Bilanz.

1974 erfolgte unter Wahrung der eigenen Identitäten beider Rudervereine SRG Undine und RCS die Gründung des Rudervereins Saarbrücken, als dem Ruder-Leistungssport dienender Verein. Der sichtbare Ausdruck dieser Zusammenarbeit ist der Bau des Ruder-Leistungszentrums Saarbrücken am Bootshaus der Undine. Nach 2 jähriger Bauzeit wurde das Ruderleistungszentrum Saarbrücken am 25.4.2015 festlich eingeweiht. 4 neue Bootshallen ein neuer Kraftraum, Trainerbüros und Besprechungsräume wurden erstellt und der Bundesstützpunkt Rudern, einer von 4 herausgehobenen Ruderstandorten Deutschlands für die Zukunft gestärkt .

Trotz Neubau geht der sportliche Betrieb weiter